Schneiden
Früher bannte man Urlaubsfilme auf Super-8. Als bleibende Erinnerung an vergangene Erlebnisse. Als karikaturistischer Zeitzeuge unseres Lebens. Schon damals war es üblich, störende oder woanders besser passende Sequenzen zu identifizieren, diese herauszuschneiden, wegzuwerfen oder woanders einzufügen. Ganz gleich ob als Fehler angesehen oder als dramaturgische Entscheidung
Heute haben wir ganz andere Möglichkeiten. Wir arbeiten nicht nur an unserer Zukunft sondern nehmen täglich massgeblichen Einfluss an der anderer Menschen. Eine einfache Begegnung gibt uns das Recht, uns in ein fremdes Leben einzumischen, es zu formen, zu fördern oder zu vernichten. Geben uns doch die modernen Medien die Chance, Informationen global zu verbreiten ohne uns des wirklichen Ausmasses bewusst zu sein. Inhalte haben keinerlei Anspruch mehr auf Richtigkeit. Treffen wir auf erfolgreiche Menschen, suchen wir nach nach dem Haken. Den, an dem wir sie hängen lassen können. Mit oder ohne Chance auf Rettung.
Dieses Modell ist allgemeingültig. Es gehört zur täglichen Realität.…